Den Trend handeln—Was bedeutet es für den Forex Trader?

Einen Trend zu handeln klingt einfach. Die meisten Trader wissen ohnehin, dass der Trend der Freund ist. Die Idee ist, dass das Momentum des Trends in die selbe Richtung fließen, so dass die eigenen Trades profitabel werden.

Die größten Gewinne resultieren oftmals daraus, dass man in einen starken Trend eingestiegen ist. Wenn man beispielsweise EUR/USD im April diesen Jahres bei 1.30 gekauft hat, dann hätte man 1,000 bis 1,300 Pip mitnehmen können, bevor das Paar ab Mitte Juni wieder in eine Seitwärtsbewegung gelangte. Die meisten Leute sagen ganz korrekt, dass sich das Paar in einem starken Aufwärtstrend befunden hat. Die Schlussfolgerung wäre also, den Trend mitzunehmen und einzusteigen und lediglich den Trailing-Stop von Zeit zu Zeit nachzuziehen.

Ein Aufwärtstrend hält allerdings nicht für immer an. Zudem bedeutet ein starker Trend nicht automatisch, dass man kein Geld verlieren kann. Was wenn man den zweifellos starken Trend des Euro erst Anfang Juni bei seinem Hochpunkt bei 1.43 gehandelt hat? Man hätte innerhalb von 3 Tagen 300 Pip verlieren können, wenn man ohne einen festen Stop in den Trade eingestiegen wäre. Wer über entsprechend viel Kapital verfügt und die Geduld hat zu warten, der kann es natürlich riskieren. Bei den meisten kleinen Tradern ist dies allerdings nicht der Fall.

Während allen Trends, ob Aufwärts- oder Abwärtstrend, neigen Paare dazu eine Atempause einzulegen. Häufig laufen sie eine Zeit lang auch stark in die andere Richtung. Häufig verlaufen sie aber auch in einer Seitwärtsbewegung, die auch Kollisionsbereich genannt wird. Die Hochpunkte dieser Seitwärtsbewegung sind Widerstände; die Tiefpunkte nennt man Unterstützung.

In diesen Bereichen ist es unmöglich, “mit dem Trend” zu handeln, es sei denn, man kaufst sich ausschließlich an den Tiefpunkten in die Märkte ein. Um in diesem Fall allerdings Gewinne mitzunehmen, muss man ganz oben wieder verkaufen und es gibt einfach keine Garantie dafür, dass die Märkte weiterhin steigen werden. Dies kommt daher, dass diese Bereiche häufig bedeuten, dass der Trend umkehrt.

Wenn Sie Abbildung 1 betrachten sehen Sie, dass von Juni bis September 2009 das Paar konsolidierte und eine Pause einlegte, bevor es wieder gestiegen ist. In diesem Falle wäre es sinnvoll gewesen, seine Handelsstrategie von einer Trendstrategie zu ändern und bei den Tiefs (Unterstützung) und bei den Hochs wieder zu verkaufen (Widerstand).

Trend handeln

Beachten Sie bei Abbildung 1, dass obwohl der Euro aus der Seitwärtsbewegung gebrochen ist, sich das Paar nur nach oben bewegte und in eine weitere Seitwärtsphase gelangte. Normale Trendbereiche – Einsteigen und bei einem angemessenen Kurs einen Stop zu setzen, hätte unweigerlich dazu geführt, dass man mehrfach ausgestoppt würde während das Paar langsam nach oben gestiegen ist.

Das Paar befand sich insgesamt in einem Aufwärtstrend. Doch nur in den ersten 2 Monaten des Aufwärtstrends hätte man sich einkaufen und mit Trailing-Stops arbeiten können. Ungefähr ein Drittel des Aufwärtstrends hätte man eine Trendwechsel-Strategie ansetzen müssen und Unterstützungs- und Widerstand handeln.

Sehen Sie sich jetzt den starken Aufwärtstrend des Euro von 2008 an, einer Zeit als Rapstars und brasilianische Supermodels ausschließlich in Euro bezahlt werden wollten. Betrachten Sie Abbildung 2 unten. Hier sehen Sie einen starken Aufwärtstrend, eine Seitwärtsbewegung, ein Ausbruch und dann einen starken Rückgang auf Tiefpunkte, die im März 2009 verzeichnet wurden.

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2008 hätte man den Trend bis April handeln können; natürlich mit Trailing-Stop. Um danach weiterhin profitable Trades eingehen zu können, hätte man seine Handelsstrategie der Seitwärtsbewegung anpassen müssen – bei Unterstützung kaufen und bei Widerstand wieder verkaufen. Letztendlich hätte man Anfang August ganz unten in der Bewegung gekauft. Der enge Stop wäre schnell durch den rasanten Fall nach unten ausgelöst worden.

Forexhändler lernen bei der Beurteilung von Trends, dass diese nicht immer gleich verlaufen. Sie wissen, dass sie agil sein müssen und ihre Strategie immer wieder an die Märkte anpassen müssen, je nachdem wie sich ein vorherrschender Trend entwickelt. Nur so können Trader ihre Gewinne erhöhen und die Verluste minimieren.

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