Ignorieren Sie nicht die kleinen Währungspaare

Manche Einzelhändler beschränken zu Beginn ihrer Karriere ihren Handel entweder auf ein paar Währungspaare, oder aber sie handeln alle Instrumente, die sie in die Finger bekommen. Warum ist das so?

Nehmen wir das erste Beispiel; es gibt häufig zitierte Gründe, warum sich Anfänger nur auf ein paar Hauptpaare wie etwa dem EUR/USD und dem GBP/USD beschränken sollten. Einige von diesen lauten:

1. Diese Paare sind während den Europäischen/Nordamerikanischen Stunden, die von den meisten Tradern für den Handel bevorzugt werden, am meisten aktiv.

2. Spreads sind niedrig.

3. Diese Paare haben die Neigung, sich technisch zu "verhalten" und die meisten populären Handelssysteme werden meistens rund um ihre Eigenschaften herum gestaltet.

4. Der Tageshandel mit zu vielen verschiedenen Instrumenten gleichzeitig führt häufig zu Stress und Verwirrung; das sind Emotionen, die es zu vermeiden gilt.

5. Das meiste Material im Internet beruht auf diese Währungspaare.

Sind das wirklich gute Gründe, den Handel nur auf die Paare EUR/USD und GBP/USD zu beschränken? Ich denke nicht. Meiner Meinung nach sollten Trader einen anspruchsvolleren Ansatz einnehmen:

1. So ziemlich alle Währungspaare habe sowieso ihr größtes Volumen und ihre größte Aktivität während der Europäischen/Nordamerikanischen Stunden.

2. Die Tatsache, dass man bei Nebenwährungspaaren einen höheren Spread zahlen muss, sollte kein Hindernis für die Profitabilität darstellen, gesetzt dem Fall, dass Trades mittel- oder langfristig gehalten werden.

3. Es ist möglich, ausgezeichnete Handelsstrategien für solche Paare zu entwickeln, die sich häufig weniger technisch verhalten.

4. Konfusion kann vermieden werden; sie müssen nur wissen, was sie erreichen wollen und ihren Arbeitsplatz mit Disziplin verwalten.

Es ist unglaublich, dass es so viel Material im Internet über Trading Systeme gibt, die mit der hingeworfenen Bemerkung enden "funktioniert bei den EUR/USD, GBP/USD Paaren und sollte auch bei anderen Paaren O.K sein". Es ist ein wenig so, wie wenn ein Chirurg ein operatives Verfahren perfektioniert und sich einen Passanten für diese Operation schnappt!

Das ist keine gute Methode, den Übergang vom Handel mit nur ein paar Währungspaaren zu dem Handel mit Trades aus dem gesamten Währungsuniversum positiv zu gestalten. Es ist viel besser, diesen Sprung in einer kontrollierteren Form vorzunehmen; seien Sie nicht wie diese Trader, die mit EUR/USD beginnen, sich beginnen zu langweilen und versuchen andere Paare auf die gleiche Weise zu traden.

Lassen Sie uns ein paar Zahlen betrachten, die klar machen, warum es sich mit Sicherheit lohnt, auch mit Nebenpaaren zu handeln. Vor Ihnen ist eine Tabelle, die Ihnen die maximale prozentuale Schwankung im Wert per Währungspaar im Laufe der letzten drei Kalenderjahre, inklusive 2013 anzeigt. Die maximale Schwankung ist im Grunde genommen der Wert des höchsten erfolgreichen Trades, den Sie ohne Leverage auf diese Paare für das entsprechende Jahr hätten machen können.

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Das erste, was man diesen Statistiken entnehmen kann ist, dass es gerade die Hauptpaare (EUR/USD, GBP/USD, USD/CHF und USD/CAD) sind, bei denen sich die geringsten Möglichkeiten geboten haben. Gerade das bei Neutradern so beliebte Währungspaar EUR/USD bot im Jahre 2013 weniger an, als irgendein anderes Paar; und das gleiche trifft auf GBP/USD sowohl für 2012 als auch für 2011 zu.

Der andere interessante Punkt ist, dass gerade der japanische Yen in den letzten zwei Jahren die Schlagzeilen geschrieben hat. Die besten Möglichkeiten haben sich geboten, wenn man eine Long-Positionen gegen den JPY mit so ziemlich jeder Währung, sogar mit dem USD, gesetzt hat. Noch bessere Ergebnisse konnte man mit Risiko Währungen wie etwa dem GBP und EUR erreichen. Sogar 2011, noch bevor der Yen die Währungsschlagzeilen eingenommen hat, bot er bessere Möglichkeiten an als irgendeine andere Währung. Einzige Ausnahme ist der Schweizer Franken, der sich während 2010 und 2011 in einem starken Aufwärtstrend befunden hat.

Und schließlich beachten Sie, dass das AUD/USD Paar jedes Jahr mehr zu bieten hatte als EUR/USD oder GBP/USD. Das sollte vor allem den Tradern genug Stoff zum Denken geben, die den Yen ignorieren, weil sie während der Tokyo Stunden schlafen oder weil sie die hohen Spreads und die gelegentlichen wilden Aktionen auf den Yen Crosses wie GBP/JPY nicht mögen.

Natürlich hätten diese Zahlen keine Bedeutung, wenn es wirklich so viel einfacher wäre, Währungspaare wie etwa EUR/USD zu handeln, als GBP/JPY. Meine Meinung dazu ist folgende: mag sein, dass es 50% schwerer ist, aber wenn man dabei 300% mehr Profit machen kann, ist es das extra Risiko allemal wert! Eine Lösung könnte sein, wesentlich weniger per PIP auf dem Yen Paar und den Crosses zu riskieren und viel breitere Stop Losses zu verwenden. Falls Sie das machen und zu Beginn einer echt großen Bewegung auf den Zug aufspringen können, dann ergibt sich großes Potential, das es zu nutzen gilt.

Es lohnt sich die Behauptung, dass die Yen Crosses trotz ihrer größeren Richtungsbewegungen schwer zu handeln sind, genauer unter die Lupe zu nehmen. Es stimmt zwar, dass sie dazu neigen, schwankungsanfälliger zu sein und sich technisch weniger gut "verhalten". Es gibt aber keinen Grund, warum ein Trader sie nicht von täglichen oder 4 Stunden Charts unter Verwendung von breiten Stops handeln kann. Falls diese Crosses schwer zu day traden sind, dann sollte man sie nicht day traden. Verwenden Sie weiterhin den Tages Handel für die Hauptpaare und versuchen Sie gleichzeitig den Position/Swing/Trend Handel auf die Yen Crosses anzuwenden.

Zusammenfassend ist festzuhalten: versuchen Sie einen Blick für das Ganze zu behalten. Jedes der vergangenen drei Jahre hatte eine "Star" Währung. Im Jahr 2011 war es der CHF und in den Jahren 2012 und 2013 der JPY. Es könnte ihrem Profit für das Jahr 2014 helfen, den nächsten "Star" nicht von ihrem Handelsportfolio auszuschließen. Achten Sie darauf, ein gewisses Exposure an Yen und Australischen Dollar zu haben. Falls Sie sich an die Hauptpaare halten wollen, dann fügen Sie auch den USD hinzu.

Zum Schluss, Sie müssen die Crosses nicht auf die gleiche Weise handeln, wie Sie die Hauptwährungen traden. Sie können sich an die gängigen Währungen halten und falls Ihnen danach ist, eine Long Position auf EUR/USD und USD/JPY setzen; aber warum dann nicht gleich eine Long Position auf EUR/JPY setzen? Sie müssen die Crosses nicht unbedingt technisch beobachten, um Möglichkeiten vorzufinden.

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