Während Unterstützung und Widerstand meistens bei runden, ganzen Zahlen gefunden wird, gibt es auch eine andere Form dessen, was man als Trendlinie kennt. Wenn eine Unterstützungslinie ein horizontales Level ist und es daher horizontale Unterstützung gibt, dann muss man sich eine Trendlinie als vertikale oder schräge Unterstützung vorstellen. Natürlich funktioniert dies sowohl bei Unterstützung, als auch bei Widerstand. Eigentlich gibt es zahlreiche Ähnlichkeiten und diese Werkzeuge werden in vielen Aspekten des Handels eingesetzt.
In einfachen Worten ist eine Trendlinie eine schräge Linie, an welcher Preise entweder Probleme haben, nach oben durchzubrechen oder tiefer zu sinken. Es ist fast genau wie Unterstützung und Widerstand, wie sie von den meisten Tradern verwendet wird, wird allerdings als Winkel gezeichnet. Nach dieser Definition tauchen Trendlinien nur bei vorherrschenden Trends auf (daher auch der Name). Wie bei Unterstützung und Widerstand auch, sind die besten, die offensichtlichsten. Es stimmt auch, dass die Trendlinien, die auf größeren Zeitebenen erscheinen können, für den Trader in den meisten Fällen die zuverlässigsten sind. Der unten gezeigte Chart ist ein Beispiel für eine bullische Trendlinie oder Aufwärtstrend.
Natürlich funktioniert dies auch bei einem bärischen Markt oder Abwärtstrend. Unten ein Beispiel.
Obwohl dieses Prinzip sehr einfach scheint und auch in Wirklichkeit ist, sind immer wieder diverse Leute über das Internet zu finden, die verschiedene Metriken verwenden um Trendlinien zu bestimmen und ganz ehrlich – sie machen dabei viele Fehler. Wenn man eine Trendlinie zeichnet, dann ist einer der wichtigsten Punkte über die man sich Gedanken machen sollte, wie oft der Preis bereits berührt wurde. Wenn eine Trendlinie beispielsweise zwei mal getestet wurde, dann ist sie nicht so stark wie eine andere Trendlinie, die vielleicht schon neun Mal getestet wurde. Dies liegt daran, dass die Unterstützung oder der Widerstand, der repräsentiert wird und schon neun Mal getestet wurde zeigt, wie interessiert die Käufer daran sind. Als allgemeine Regel gilt, dass die meisten Trader mindestens drei Berührungen verlangen.
Natürlich stellt sich auch die Frage des Überschneidens. Von Zeit zu Zeit kann sich eine Linie überschneiden, aber so lange die Kerzen (Candles) über der Trendlinie eines Aufwärtstrends schließt oder eben unter der Trendlinie eines Abwärtstrend, dann zeigt dies, dass die gegnerische Kraft abgewehrt wurde. Aus diesem Grund sollte man Trendlinien erst analysieren, nachdem die Kerzen geschlossen wurden, um zu vermeiden, dass man Orders eingeht, die gleich wieder ausgestoppt werden. Einige Händler finden, dass Trendlinien die gekreuzt wurden, ihre Gültigkeit verlieren, allerdings ist dies nur eine Frage von Komfort. Während einige Trader einen Durchbruch als Warnung betrachten, vertreten andere die Ansicht, dass so lange die Linie hält, dies ausschließlich Stärke beweist. Egal welche Ansicht Sie dabei vertreten, die Wahl liegt an Ihnen.
Kanäle
Kanäle sind eine weitere Form von “Unterstützung und Widerstand” und können auf die gleiche Art und Weise verwendet werden. Der Hauptunterschied zur Trendlinie ist, dass es sich um zwei parallel verlaufende Linien handelt. Somit hat man also Unterstützung und Widerstand. Die untere Seite liefert die Unterstützung und die obere Linie steht für den Widerstand. Bei den Kanälen gelten die gleichen Regeln wie bei den Trendlinien. Durch solche Kanäle erkennt der Händler einen allmählichen Anstieg oder Rückgang der Preise im Laufe der Zeit. Man kann es sich als Range-Markt vorstellen, nur mit fester Kante. Viele Trader kaufen wenn die Preise am unteren Ende des Kanals verlaufen und verkaufen wieder, wenn sie den oberen Kanal berühren. Dies kann man solange machen, bis ein Ausbruch aus dem Kanal verzeichnet wird.
