Einer der größten Fehler, den Forex-Trader begehen ist es, viel zu sehr in einer Art Vakuum zu handeln. Oftmals wird dies von der Faszination Forex selbst ausgesagt: Sobald man Werbungen und Plakate für die vielen Firmen im Bereich des Devisenhandels sieht oder Werbungen für Strategien, Indikatoren usw., liefern diese Werbungen stets das Bild ab, wie gut der Währungsmarkt doch ist. Dies führt dazu, dass sich viele Trader ausschließlich auf den Forexmarkt konzentrieren und die Tatsache vergessen, dass es zahlreiche Faktoren gibt, die für Bewegungen bei Währungspaaren führen können.
Einer der gängigsten Wege um Korrelationen zwischen Märkten erkennen zu können ist es Metalle heranzuziehen, meistens Gold oder auch Öl, um Preisänderungen bei Währungen prognostizieren zu können. Dies funktioniert sogar relativ einfach, wenn man sich ein wenig mit der Materie auseinandersetzt. Wenn ein Hersteller eines Rohstoffen diesen an Investoren aus dem Ausland verkauft, möchte er für seine Ware in der lokalen Währung bezahlt werden. Genau dies ist der springende Punkt, warum man mit etwas gesundem Menschenverstand und Beobachtungsgabe prognostizieren kann, in welche Richtung eine bestimmte Währung in absehbarer Zeit wandern wird.
Nehmen wir beispielsweise Öl: Eines der größten erdölproduzierenden Länder der Welt ist Kanada. Was noch wichtiger ist, die Kanadier liefern eine nicht unerhebliche Menge ihres Öles in die USA, die wiederum der größte Verbraucher dieses Rohstoffes sind. Wenn man sich nun einen großen amerikanischen Verbraucher oder noch besser, ein ganzes Netzwerk vorstellt, was muss passieren? Relativ einfach; die USA muss ihre US-Dollar in kanadische Dollar tauschen, um sich Öl kaufen zu können, so dass die kanadischen Unternehmen auch bezahlt werden. Dies wirkt sich offensichtlich auf den Geldfluss aus und lenkt diesen von den USA nach Kanada.
Da die Nachfrage an Rohöl steigt, verhält es sich im Allgemeinen so, dass der kanadische Dollar stärker wird. Dies kommt daher, da immer mehr Menschen gewillt sind, höhere Ölpreise zu bezahlen, um es letztendlich zu bekommen. Also müssen sie immer mehr kanadische Dollar aufbringen, um sich Öl kaufen zu können. Zudem gibt es immer mehr Kunden, was wiederum dafür sorgt, dass immer mehr Transaktionen durchgeführt werden.
Es gibt auch sogenannte „Petro-Währungen“. Der kanadische Dollar ist allerdings der liquideste und wird daher auch am meisten gehandelt. Andere Währungen sind der russische Rubel, Saudi-Arabische Real und die Norwegische Krone. Für die meisten Trader ist der kanadische Dollar allerdings der Favorit.
Wenn es um den Handel von Metallen geht, also Gold, dann gibt es einen großen Führer: Der australische Dollar. Dies kommt daher, da Australien der weltweit größte Exporteur von Gold ist. Der Gedankenprozess ist genau der gleiche, wie beim Ölmarkt, denn Trader sind gewillt, immer mehr Gold zu kaufen und gehen somit früher oder später Geschäfte mit den Australiern ein. Die australischen Minenarbeiter möchten natürlich in australischen Dollars bezahlt werden und da der Wert von Gold steigt, ergibt sich die genau gleiche Situation wie es bei Kanada und Öl ist: Die lokale Währung nimmt an Wert zu.
Was ebenfalls angemerkt werden sollte, ist die Tatsache, dass beide Rohstoffe in US-Dollar angegeben werden und zwar weltweit. Dies bedeutet, dass der Wert des amerikanischen Dollar automatisch sinkt, da man immer mehr von der Währung aufbringen muss, um diese Rohstoffe kaufen zu können, die dadurch immer mehr an Wert zulegen. Dies muss allerdings nicht immer der Fall sein, doch in der Regel ist es so.
Auch wenn es hier keine 100%ige Korrelation gibt, achten Sie doch einfach einmal auf die Goldpreise und den AUD/USD Chart. Hier erkennt man häufig, dass die beiden häufig zusammen arbeiten. Das gleiche gilt auch für den USD/CAD Chart und den Ölmarkt. Allerdings sollte man stets bedenken, dass sich das USD/CAD Paar invers bewegt, da es sinkt, wenn der kanadische Dollar steigt und auch umgekehrt.
Das nächste Mal, wenn Sie wieder einmal mit Währungen handeln, achten Sie darauf, wie Rohstoffe sich meist vor den Währungen bewegen. Sollte ein Rohstoff einen Ausbruch aus seiner Trading-Range verzeichnen, dann ist oftmals zu erkennen, dass auch Währungen bald darauf reagieren werden. Dies kann für Trader ein äußerst wertvolles Werkzeug sein, vorausgesetzt sie besitzen die Fähigkeit, mehrere Märkte gleichzeitig im Auge zu behalten.