Bevor man sich für einen Forex Broker entscheidet, ist es völlig normal, dass man sich alle angebotenen Features genauer unter die Lupe nimmt, was die Kaufentscheidung nicht selten direkt beeinflusst. Während dies für den Verbraucher als sinnvolle Vorgehensweise erscheint, können einige der angebotenen Features völlig unnötig sein, da man sie wirklich nicht sinnvoll einsetzen kann.
Eines der am häufigsten überbewerteten Features nennt sich AutoChartist. Dabei handelt es sich um ein Stück Software, welches automatisch nach technischen Mustern sucht und dem Trader die jeweiligen Charts zur weiteren Untersuchung nahelegt. Theoretisch gesehen, ist diese Idee fabelhaft. Doch in Realität ist es so, dass man sich durch den Einsatz eines solchen Tools als Trader nicht mehr weiterentwickelt und sein Wissen nicht mehr ausbaut. Es macht keinen Sinn, in den Forex Markt einzutauchen, ohne gewillt sein, stets etwas dazu zu lernen.
Ein weiteres, großes Problem, das mit dem Einsatz einer solchen Software einhergeht ist, dass es oftmals verdächtige Chartmuster präsentiert. Wenn beispielsweise ein Wimpel oder eine Flagge auf dem 5-Minuten-Chart erkannt wird, dann hat dies für den realen Handel nur geringe Bedeutung. Wenn andererseits eine Flagge oder ein Wimpel auf dem Wochenchart erkannt wird, werden in Wahrheit viel zu viele qualitativ minderwertige Muster angezeigt, denn die Software schafft es einfach nicht, das Marktrauschen ordentlich zu filtern und somit passiert es ständig, dass solche Software unzuverlässige, häufig auch irrsinnige Setups liefert, die ein erfahrener Trader niemals in Erwägung ziehen würde.
Foren können als völlige Zeitverschwendung betrachtet werden, wenn es darum geht, mehr über den eigenen Broker in Erfahrung zu bringen. Die meisten Chats, denen man in solchen Foren begegnet, können in die Kategorie „Troll Gelaber“ eingestuft werden, denn in der Regel handelt es sich um nichts weiter, als eine Ladung nichts wissender Leute, die klug daher reden wollen, letztendlich aber von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. In besonders schlimmen Fällen verhalten sich die einzelnen Leute wie Lehrer und anstatt qualifizierte Lösungsansätze zu liefern, haben diese Leute nichts besseres zu tun, als die Meinungen und Aussagen schlechtzumachen und zu kritisieren. Lernen lässt sich auf diese Weise allerdings nicht viel.
Auch die Analyse der Märkte wir teilweise überbewertet. Es liegt wirklich an jedem einzelnen Analysten, die von einer Firma eingestellt werden. Die meisten, bekannten Analysten, die bei großen Brokerfirmen eingestellt sind, werden weitgehend respektiert, jedoch findet man auch häufig die Analysen und Markteinschätzungen weniger bekannter Analysen, die von kleineren, nicht relevanten Firmen eingestellt wurden. Ein Indiz um festzustellen, ob man es mit einem weniger erfahrenen, fast schon verdächtigen Analysten zu tun hat, ist es seinen Fokus zu beobachten: Wenn sich der Analyst viel zu stark auf die Analyse kurzer Zeitfenster konzentriert und bevorzugt den 5-Minuten, 15-Minuten und 1-Stunden-Chart heranzieht, verfolgt er wahrscheinlich das Ziel, dass die Leser mehrere kleine Trades durchführen, so dass er im Endeffekt schneller und mehr Geld verdienen kann.
Einer der größten Zeitverschwender ist der Dow Jones Newsfeed, der in die MetaTrader4 Plattform integriert ist. Auch wenn die Inhalte der Nachrichten sicherlich interessant für den ein oder anderen Leser erscheinen, sobald die Nachricht in der Plattform erscheint, ist die Information für den realen Handel völlig unbedeutend. Es ist kaum möglich mit großen Brokerfirmen wie den Bloomberg Terminals und T1-Verbindungen mitzuhalten, die erstklassige Nachrichtendienste anbieten.
Auch wenn diese Dienste nicht direkt schädlich sind, sind sie für viele Neulinge ein wichtiger Grund, ein Konto bei einem bestimmten Broker zu öffnen. Im Endeffekt werden Sie merken, dass alle Broker im Großen und Ganzen das gleiche Angebot parat haben und sehr ähnliche Pakete bieten. Um ehrlich zu sein, die gesamte Branche ist nicht wirklich hochgradig innovativ. Viel wichtiger ist es, sich bei der Wahl darauf zu konzentrieren, was man wirklich benötigt und somit nicht Gefahr zu laufen, einen Broker zu erwischen, der lediglich „leere Kalorien“ liefert.