Für den Handel auf dem Forexmarkt gibt es zahlreiche Handelsstrategien, Vorgehensweisen, Werkzeuge und Methoden. Während viele angehende Trader von der Vielzahl angebotener Möglichkeiten fasziniert sind und natürlich aufgrund der Chancen für enorme Gewinne aktiv teilnehmen, gibt es andererseits auch Trader, die sich mit konstanten, kleinen Gewinnen zufrieden geben. Der Forex Carry Trade ist eher für Letztere Art von Trader gedacht.
Der Forex Carry Trade folgt prinzipiell einem sehr einfachen Konzept, welches allerdings oftmals verwirrend und komplex dargestellt wird. Worum es dabei geht ist, dass man ein Finanzinstrument verkauft, in unserem Falle eine Währung, welches einen geringen Zinssatz aufweist und dafür eine andere Währung kauft, welche hohe Zinsen abwirft. Die Gewinne werden dabei durch die unterschiedlichen Zinssätze realisiert.
Nochmal, mit dieser Methode werden Sie keine massiven Gewinne realisieren, sondern der Forex Carry Trade gehört zur Standardausrüstung eines jeden Traders und auch wenn die Gewinne klein sind, summieren sie sich im Laufe der Zeit zu einem akzeptablen Betrag, mit dem man bei einer Bank lieber nicht rechnen sollte.
So funktioniert das Ganze. Man verkauft eine Währung und bezahlt die geringen Zinsen, während man eine andere Währung kauft und die höheren Zinsen gutgeschrieben bekommt. Man muss kein Mathe-Genie sein um zu erkennen, dass man am Ende des Tages Gewinne verzeichnet.
In einfachen Worten ausgedrückt, stellen Sie sich einfach folgendes Szenario vor. Sie gehen in eine Bank und sagen dem Kassierer, dass Sie einen Kredit in Höhe von 1000$ beanspruchen wollen. Dieser erklärt Ihnen, dass die Zinsen für den Kredit 1% betragen. Dies bedeutet, dass Sie 1% des Kreditbetrages in Form von Zinsen bezahlen müssen.
Stellen Sie sich nun vor, dass Sie wieder aus der Bank gehen und mit dem gerade eben geliehenen Geld eine Anleihe kaufen. Sie stellen Ihre Nachforschungen an und finden eine attraktive Anleihe. Sie bietet Ihnen 5% Zinsen als Ertrag für Ihre Investition. Nach meinen Berechnungen haben Sie einen 4% Unterschied zwischen den beiden Zinssätzen. Sie haben also Gewinn gemacht.
Im Gegensatz zu dem, was wir von der Bank her kennen, funktioniert der Forex Carry Trade etwas anders. Das grundlegende Prinzip beim Forexhandel ist, dass man eine Währung gegenüber einer anderen handelt. Dies bedeutet im Beispiel einer Position von USD/JPY, dass man USD kauft und gleichzeitig JPY verkauft. Wie beim Beispiel der Bank ist es auch beim Forex Carry Trade so, dass man Zinsen für das Paar bezahlen muss, welches verkauft wurde und Zinsen für das gekaufte Paar bekommt.
Sollte der USD einen höheren Zinssatz unterliegen als JPY, dann hat man für den Forex Carry Trade einen Gewinn realisiert. Ein Unterschied zwischen dem Forex Carry Trade und den Zinsen bei einer Bank liegt darin, dass die Zinsen am Ende eines jeden Tages generiert werden. Wann immer man sich dafür entscheidet, seine Position über Nacht zu halten, was unter der Decke passiert ist, dass die Trades in Wirklichkeit geschlossen werden, die Zinsen berechnet und am nächsten Tag durch den Broker automatisch wieder geöffnet werden.
Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass der Forex Carry Trade nicht für jeden Tradertyp geeignet ist, doch wer den Fokus auf viele kleine Gewinne legt, die mit deutlich geringeren Risiken verbunden sind, der hat mit dem Forex Carry Trade die beste Strategie an der Hand, um langfristig erfolgreich auf den Märkten zu agieren.