Der Foreign Exchange (FX) Markt ist der größte und liquideste Markt der Welt – mit einem Handelsvolumen von ca. 5.5 Milliarden USD täglich. Der Intradayhandel ist eine gängige Praxis unter den Devisenhändlern, jedoch müssen die meisten Trader sich zunächst ein Handelskonto bei Forexbrokern erstellen, um ihre Trades auszuführen.
Es gibt bereits hunderte Forexbroker und kontinuierlich erscheinen neue Anbieter auf dem Markt, die ihre Türen für die Öffentlichkeit öffnen. Dies macht es für Trader besonders schwierig, sich für den besten Broker zu entscheiden und sie sind der Gnade der Anbieter ausgeliefert, wenn es um Ehrlichkeit und Transparenz geht. Trotz der enormen Größe des Marktes, mangelt es an einer Regulierung des Forexmarktes, denn es gibt keine einzelne, globale Instanz, die den Markt rund um die Uhr überwachen kann.
Es gibt keine genauen Statistiken, jedoch ist die Anzahl an Brokern in den Bereichen Forex und binären Optionen, die einer Regulierung unterliegen, auf ein Minimum beschränkt (oftmals mit 5% angegeben) und dies ermöglicht es vielen Unternehmen, sich dies zum Vorteil zu machen und ohne Konsequenzen missbräuchliches Verhalten an den Tag zu legen.
Risiko der Nicht-Regulierung
Für den gewöhnlichen Forexhändler (Retail-Trader) sind die größten Nachteile dieses Mangels einer Regulierung der Broker, dass illegale Aktivitäten oder Betrug, sowie große Verluste möglich sind, da der Markt von spekulativen Aktivitäten und großen Institutionen dominiert wird.
Nachdem zahlreiche, mit Devisen in Zusammenhang gebrachte Schwindeleien zwischen 2001 und 2008 ans Tageslicht kamen, rief die CFTC eine Sondereinheit ins Leben, um das Problem handzuhaben und feste Regulierungen für den Forexmarkt wurden einige Jahre später eingeführt, um die Trader zu schützen.
Unter dem Commodity Exchange Act (CEA) verlangte die CFTC Gesetze für den gehebelten Handel mit Forexprodukten, die den Kunden aus den USA angeboten werden. Der Act erlaubt es ausschließlich regulierten Entitäten, sich auf der Gegenseite ihrer Kunden zu positionieren und setzt voraus, dass alle Forex-Anbieter bei der National Futures Association (NFA) registriert sind und die strengen, finanziellen Standards einhalten.
Auf industrieller Ebene sind Banken stark reguliert, wobei diese für ca. 95 Prozent der täglichen Umsätze auf dem Forexmarkt sind. Die Federal Reserve der USA und das Amerikanische Schatzamt achten äußerst genau auf die Regulierungen des Forexmarktes und überprüfen Broker sorgfältig, sollten Beweise über Manipulationsversuche vorliegen.
Forex Regulierung – wozu?
Warum ist die Forex Regulierung so wichtig? Zielsetzung einer Regulierung ist die Sicherstellung fairer und ethischer Geschäftspraktiken. Unter aktuellen Regulierungsverträgen, müssen sämtliche Forex-Broker, Investmentbanken und Verkäufer von Handelssignalen sich streng an die Richtlinien und Standards halten, die durch Forex Regulierungen vorgeschrieben werden, andernfalls können ihre Handlungen als gesetzeswidrig betrachtet werden. Die einzelnen Körperschaften müssen in dem Land registriert und lizenziert werden, aus denen sie operieren, wodurch sichergestellt wird, dass gewisse Standards der Qualitätskontrolle eingehalten werden. Broker müssen regelmäßig Audits durchlaufen und werden untersucht und bewertet, wodurch sie gezwungen sind, Industriestandards einzuhalten. Zudem müssen regulierte Forexbroker über ausreichende Gelder verfügen, um Forex-Verträge ausführen und vervollständigen zu können, die durch ihre Kunden aufgegeben werden und müssen auch in der Lage sein, Kundengelder im Falle eines Bankrott auszahlen zu können.
Sollte eine Regulierung Informationen erhalten, dass ein Broker gegen die Richtlinien verstößt, stehen zahlreiche Durchsetzungsbefugnisse an der Hand – kriminaltechnisch, zivilrechtlich und behördlich – um Verbraucher zu schützen und gegen Firmen oder Individuelle vorzugehen, die keine akzeptablen Standards einhalten.
Es können Hinweise veröffentlicht werden, die wichtig sind, um Transparenz bei Entscheidungen von Autoritäten sicherzustellen und die Öffentlichkeit zu warten, wodurch die Auswirkungen der eingeleiteten Handlungen gegen den jeweiligen Broker noch stärker werden.
Einige Regulatoren veröffentlichen Warnungen vor Finanzunternehmen und Individuellen, die sich sowohl lokal im Lande, als auch Übersee befinden.
Natürlich gibt es keine absolute Garantie dafür, dass die Handlungen der Regulierungsbehörden wie beispielsweise der FCA in Großbritannien, zu einer Rückerstattung von Geldern oder Sicherheiten führen wird, selbst nicht wenn formelle Disziplinarmaßnahmen erfolgt sind oder Sanktionen verübt wurden.
Viele der Handlungen von Regulationsbehörden unter deren Autorität gegen Broker, können auch auf nicht-regulierte Broker angewandt werden, was ähnliche Situationen hervorruft, wie es bei der Polizei und anderen Regulierungsbehörden der Fall wäre, Deren Mandat wird jedoch weniger wahrscheinlich durchgesetzt, wodurch Investoren im Falle betrügerischer Maßnahmen schlechtere Chancen haben.
Forex Regulatoren operieren innerhalb deren Rechtsprechung, allerdings oft gemeinsam um dubiose Aktivitäten aufzudecken. In der Europäischen Union verfügt ein Mitgliedsstaat über eine Lizenz, die den gesamten Kontinent abdeckt.
Über die Jahre haben Regulatoren weltweit versucht, eine Art universelle Regulierung für den weltweiten Einsatz zu organisieren. MiFID (Markets in Financial Instruments Directive) wurde 2007 ins Leben gerufen und wurde zu einem Eckpfeiler der Regularien.
Die MiFID Regulierung wird derzeit überarbeitet, um die Funktion der Finanzmärkte hinsichtlich der Finanzkrise zu verbessern und um den Schutz der Investoren zu verstärken.Die Änderungen werden ab dem 03. Januar 2017 in Kraft treten, wobei derzeit Gespräche zwischen der Europäischen Kommission, dem Europaparlament und dem Rat der Europäischen Union geführt werden, über die Möglichkeit eines potentiellen Aufschubs dieser neuen Implementierung. Der neue Gesetzesentwurf ist als MiFID II bekannt und enthält die überarbeitete Version von MiFID und einen neuen Markt in der Financial Instruments Regulation (MiFIR).
Es gibt allerdings starke Stimmen der Lobby gegen die breite Regulierung des gesamten Forexmarktes. Die Association for Financial Markets in Europe ('AFME'), ein Industriekörper, hat sich gegen die strengen MIFID II Regulierungen ausgesprochen und vor Kurzem ein Schreiben veröffentlicht, welches davor warnte, dass “unerwünschte Konsequenzen” eintreten könnten, welche wiederum dazu führen könnten, dass Broker ihre Kunden ausreichend bedienen könnten.
Lokale Ansätze
Aktuell herrschen keine einzigartigen Lösungsansätze, wenn es um diesen Marktplatz geht. Regulierungen agieren weiterhin auf lokaler Ebene und jeder Broker muss sich für die Regulierung des gewählten Standortes bewerben und zudem sich einige Organisationen aktiver als andere. In Japan, einem der weltweit aktivsten Marktplätze des Forexhandels, reguliert die Financial Services Authority (FSA) sämtliche Märkte, inklusive den Brokermarkt. Die FSA reguliert Broker proaktiv und hat in den vergangenen Jahren bereits mehrmals den maximalen Hebel gesenkt, mit dem Kunden sich an den Märkten beteiligen können. In Großbritannien, wo die FCA (früher FSA) die wichtige Regulierung ist, was auch für die meisten Länder Europas gilt, werden die Märkte umfassend reguliert und es herrschen nur wenige Einschränkungen bezüglich der gebotenen Hebelkraft.
Die CySEC, die Behörde für Finanzregulierung auf Zypern, ist Teil der Europäischen MiFID Regulierungen, jedoch hat diese auch zahlreiche Firmen und Unternehmen aus Übersee auf sich aufmerksam gemacht, die auf der Suche nach leichten Regulierungen und einer einfachen Möglichkeit sind, eine entsprechende Lizenz zu erhalten, ohne die strengen Anforderungen erfüllen zu müssen, die durch die Finanzregularien in Europa auferlegt werden.
Die relative Nicht-Regulierung des institutionellen Forexmarktes birgt weiterhin die Risiken für Broker, unter anderem eine höhere Volatilität der Währungen und Diskrepanzen der verfügbaren, öffentlichen Informationen.
Trotz der Schwierigkeiten und Auferlegungen für Broker, die unter der Regulierung autorisiert werden, gibt es zahlreiche bemerkenswerte Broker, die man zur Wahl hat und diese sollte man stets den nicht-regulierten Brokern vorziehen. Tradern steht eine große Auswahl an regulierten Brokern in der eigenen Rechtsprechung oder anderen Regionen zur Verfügung, wobei allesamt die gleichen Features aufweisen – und noch wichtiger –bei regulierten Brokern genießt man ein deutlich höheres Maß an Sicherheit, als es bei nicht-regulierten Brokern der Fall ist.